Weint nicht an meinem Grab um mich,
ich bin nicht dort.
Ich schlafe nicht.

Ich bin die Winde, die da wehn,
Kristallglitzer auf dem Schnee.
Ich bin die Sonne auf Ährengold.
Ich bin der Regen, herbstlich gold...

Steh nicht am Grab,
die Augen rot.
Ich bin nicht dort,
ich bin nicht tot.

Liebesgedicht,
das den Empfänger nicht mehr erreichen kann

Auch wenn Du
von mir gegangen bist,
bin ich verpflichtet
gut zu leben.

Verpflichtet mir
Und vor allem dir,
denn du würdest
es hassen
und mich schimpfen,
wäre mein Leben dunkel
und nicht mehr lebenswert.

Kristiane Alllert-Wybranietz

Memento

Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich todenlang
Und lass mich willig in das Dunkel treiben,
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr;
- Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der andern muss man leben.

Mascha Keléko

Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust,
wird es Dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben, die lachen können! Und wenn Du Dich getröstet hast, wirst Du froh sein mich gekannt zu haben.

Wenn Du eine Blume liebst, die auf einem Stern wohnt, so ist es schön,
bei Nacht den Himmel zu betrachten.
Alle Sterne sind voll Blumen.


aus:
"Der kleine Prinz"

(Link zu einer total schönen homepage-einfach ansehen)

Gedanken

In Gedanken gehe ich
immer wieder die alten Wege.
Ich hole mir ein Lächeln
von damals zurück, eine Handbewegung, ein Gespräch,
und doch wird mir deutlich,
dass ich bald wieder den Weg ins heutige Leben gehen muss.
Das Leben wartet auf mich.
Auch wenn es mir ein wenig wie Verrat oder endgültiger Abschied vorkommt- das Leben hat noch einiges mit mir vor.
Und die vielen gemeinsamen Erfahrungen, das Lächeln
und das Vertrauen von damals?
Ich werde alles mitnehmen, denn es hat mich zutiefst geprägt.

Dankbarkeit

Zuerst spürte ich nur
einen stechenden Schmerz,
wenn ich zurückdachte an gemeinsame glückliche Stunden.
Ich konnte es kaum ertragen,
die Fotos von damals anzuschauen. Und doch schlug ich das Album immer wieder auf.
Inzwischen gibt es neben
dem Schmerz noch ein anderes Gefühl: Dankbarkeit.
Ich bin dankbar
für eine wunderbare Zeit,
für Tränen und Lachen,
für gemeinsame Unternehmungen und Erfahrungen,
für Güte und Humor,
für unsere Träume und Pläne
und das, was wir miteinander verwirklichen konnten.


Wenn Du einmal stirbst und dein Körper in tausend Sterne zerfällt,
wird jeder, der hinauf zum Himmel blickt, sich in die Nacht verlieben.

Es stand ein Sternlein am Himmel,
Ein Sternlein guter Art;
Das tät so lieblich scheinen,
So lieblich und so zart.


Ich wüßte seine Stelle
Am Himmel, wo es stand,
Trat abends vor die Schwelle
Und suchte bis ichs fand;

Und blieb dann lange stehen,
Hatt´ große Freud in mir,
Das Sternlein anzusehen,
Und dankte Gott dafür.

(dieses Gedicht schrieb Mathias Claudius in
Erinnerung an seine kleine Tochter Christiane)


Du bist nicht mehr da wo Du mal warst,

aber Du bist überall wo wir sind.

Abschied

Und sollt ich gehen,
solange Du noch hier,
so wisse, daß ich weiterlebe,
nur tanz' ich dann zu einer anderen Weise
hinter einem Schleier, der mich Dir verbirgt.
Sehen wirst Du mich nicht,
jedoch hab nur Vertrauen.
Ich warte auf die Zeit,
da wir gemeinsam
neue Höh'n erklimmen,
- einer des anderen wahrhaftig.
Bis dorthin leere Du den Becher Deines Lebens
bis zur Neige, und wenn Du mich brauchst,
laß nur Dein Herz mich leise rufen,
...

ich werde da sein.


Wer noch mehr Gedichte kennt, die einem ein bißchen helfen können oder einfach nur schön sind, der kann sie uns gerne zuschicken!!!