Wir haben gelernt
wie Vögel zu fliegen
und wie Fische zu schwimmen
aber wir haben verlernt
wie Menschen
zu leben
-Martin Luther King-

Vier Wochen sind vergangen.
Vier Wochen, in denen wir mit dieser Homepage beschäftigt waren. Allerdings
war es mehr die Beschäftigung mit dem Computer, wie man das eine mit dem
anderen verknüpft, Fotos einscannt, Inhalte erstellt, Hintergründe sucht.
Der Gedanke, was alles passieren musste, damit wir uns einmal mit der
Erstellung einer Homepage beschäftigen, kommt erst jetzt auf, wenn wir das
Gesamtwerk betrachten.
Jeder, der diese Seite besucht, wird zunächst ein lächelndes Mädchen sehen,
die Sonnenbrille im Haar, unbeschwert, glücklich, frei.
Dem ersten Eindruck folgt aber gleich die bedrückende Gewißheit, dass dieses
Mädchen schon lange nicht mehr so in eine Kamera gelächelt hat. Sie ist tot.
Ja, inzwischen kann ich es aussprechen, das Wort Tod; lange hat es gedauert,
oft begleitet von einem beklemmenden Gefühl.
Sowie ich vor einem Berg stand, als es darum ging, technischen Details am
Computer zu verstehen und zusammenzubasteln, um das Ergebnis zu betrachten,
genauso stand ich vor einem Berg, als ich zum ersten Mal Anna mit dem Wort
Tod in Verbindung bringen musste.
Man hört fast täglich von Todesfällen auf der ganzen Welt und fühlt sich
manchmal auf eine gewisse Art betroffen, aber erst, wenn man selber einmal zu
den Angehörigen und Freunden gehört hat, die einen geliebten Menschen
verloren haben, spürt man nicht Anteilnahme oder Betroffenheit, sondern einen
tiefen Schmerz, den man nicht in Worte fassen kann.
Der Verlust einer Tochter, einer Schwester, einer Partnerin und einer
Freundin macht den Glauben zunächst unwahrscheinlich, dass das Ende auch
gleichzeitig ein Anfang sein soll. Wir brauchen Zeit, dass Unbegreifliche zu
erfassen, zu verstehen, was es bedeutet.

Inzwischen ist Zeit vergangen. Der Verlust ist noch genauso schmerzhaft, aber
das Leben hat sich trotzdem verändert. Nicht jeder Sonnenstrahl wird als
selbstverständlich angesehen und eine verlorene Minute ist nicht gleich
verlorene Zeit, sondern Genuß und Luxus; wir leben. Aber wir leben nicht mehr
nur alleine für uns: Wir lachen und genießen MIT Anna und FÜR Anna.
Die Homepage kann jedem vielleicht etwas nahe bringen, wie es ist, wenn Anna
dich anlacht, es macht dich nicht nur traurig, sondern auch stark, es hilft,
egal wann, solange wir das Bild im Kopf haben, wie sie uns anlächelt und
flüstert: Laß und leben!